Auf der Bernsteinwiese mit ihren zahlreichen Bäumen und Hecken findet man viele verschiedene Vogelarten, z. B. Amseln, Blaumeisen, Haussperlinge und andere.
Besonders besorgniserregend ist der Rückgang der Zahl der Sperlinge. In den letzten 20 Jahren hat sich der Bestand nach Schätzungen von Fachleuten um bis zu 50 Prozent verringert. Gründe dafür liegen in der intensiven Landwirtschaft, dem erhöhten Einsatz von Pestiziden und dem immer höheren Anteil an versiegelten Flächen.
Sorgen machen momentan aber auch die Amseln. Der sehr trockene Juli 2018 war schlecht für das Überleben der Jungvögel, da die Amseln kaum Regenwürmer finden konnten, sodass nur wenige Nachkommen überlebt haben.
Aus Daten des europaweiten Vogelmonitoringprogramms PECBMS geht hervor, dass die europäischen Bestände der Feld- und Wiesenvögel seit Beginn der Zählungen ab 1980 bis 2016 um 57 Prozent zurückgingen. Von dem Rückgang betroffen waren neben dem Sperling und der Lerche auch zum Beispiel die Goldammer, ein typischer Bewohner der Felder mit Acker- und Grünland. Gerade deshalb ist es sehr wichtig, dass nicht landwirtschaftlich genutzte Wiesen und Parkanlagen wie die Bernsteinwiese geschützt und erweitert werden, damit die Vögel nicht ihre letzten Lebensräume verlieren. Beim Eichenhain ist dies ja bereits gelungen.
Von den sehr selten gewordenen Vogelarten sieht man über der Bernsteinwiese gelegentlich einen Turmfalken kreisen, der in einem nahe gelegenen Bauernhof brütet. Auch ein Bussard wird immer wieder gesehen. Ein Rotmilan-Pärchen, das in einem Wäldchen bei Ostfildern brütet, findet seinen Weg über die Felder bis nach Heumaden. Der Rotmilan steht auf der „Roten Liste“ der bedrohten Arten.
Wichtig für die Vögel auf der Bernsteinwiese wären eine größere Vielfalt an Hecken und eine Wildblumenwiese, deren Besiedelung mit Insekten den Vögeln wiederum als Nahrungsquelle dienen würde. Mit einem relativ geringen Kostenaufwand könnte man hier viel bewirken.
Die Initiative Bernsteinwiese versucht, über den Bürgerhaushalt Stuttgart zu erreichen, dass das Areal baurechtlich als öffentliche Grünfläche ausgewiesen wird. Nach dem geltenden Bebauungsplan aus den 70er-Jahren ist es eine Gemeinbedarfsfläche, die derzeit formal gesehen noch bebaut werden darf – entweder mit einer Kita, welche die Stadt für das dortige Gebiet aber bereits an anderer Stelle neu errichtet hat, oder mit einer Schule, die es ein paar Meter weiter auch schon gibt. Einzelne Immobilienbefürworter würden den Bebauungsplan gerne für derzeit gar nicht zulässige Bauvorhaben ändern. Die Initiative Bernsteinwiese hingegen meint, dass jetzt mal wieder die Natur zu ihrem Recht kommen muss und mahnt dazu, das entsprechende Votum von tausenden von Stuttgarter Bürgern ernst zu nehmen. Deshalb soll die Wiese im Bebauungsplan zur öffentlichen Grünfläche werden.

Sperling

Blaumeise

Blaumeise

Sperling

Amsel

Rotkehlchen

Rotkehlchen

Jungamsel

Rotmilan

Bussard

Bei der Jagd

Turmfalke

Nistkasten

Nistkasten

Fledermaushaus